Pressemitteilung: Klimagerechtigkeit ist nur einen Mutausbruch entfernt!

 

Micha Deutschland e.V. entwickelt auf dem diesjährigen Vernetzungstreffen zeitgleich zur UN-Klimakonferenz eine Forderung an die deutsche Bundesregierung.

 

 

 

“Mutausbruch - eine andere Welt ist möglich” lautete das Motto des Jahrestreffens der bundesweiten christlichen Initiative Micha Deutschland e.V. (Berlin) bei ihrem Jahrestreffen vom 11. bis 13. November im hessischen Mücke nahe Gießen. In Zeiten, die von Unsicherheit und Komplexität geprägt sind, insbesondere in Bezug auf die Klimakrise, braucht es eine extra Portion Mut, um sich mit kritikwürdigen Zuständen auseinanderzusetzen und aktiv Verantwortung zu übernehmen. 

 

Auf der COP27 wurde zum ersten Mal die finanzielle Entschädigung für die vom Klimawandel verursachten Verluste und Schäden als offizieller Tagesordnungspunkt diskutiert. Die Notwendigkeit für das Thema ist dringender denn je. Jedes Jahr fordern extreme Katastrophenereignisse rund 70.000 Tote und treiben 26 Millionen Menschen in die Armut1, wobei eine unzureichende Klimafinanzierung dazu führt, dass die betroffenen Länder in eine Schuldenkrise stürzen. 

 

Gründungsimpuls für die weltweite Micha Bewegung war die Bekämpfung von Armut Anfang des Millenniums. In den letzten Jahren wurde der Einsatz für Klimagerechtigkeit in der Arbeit von Micha Deutschland e.V. immer wichtiger. Denn der biblische Aufruf zur Gerechtigkeit (Micha 6,8) bedeutet nicht nur, Gesetzen formal Genüge zu tun, sondern Benachteiligten aktiv zu helfen und gerechtere Strukturen auf den Weg zu bringen. Es ist ihr christlicher Glaube und dessen Aufruf zur Nächstenliebe, der den Engagierten die Hoffnung auf eine bessere Welt verleiht sowie den Mut, Entscheidungsträger:innen an ihre Verantwortung zu erinnern. Anlässlich der COP27 forderten die Micha Engagierten auf dem Micha Vernetzungstreffen deshalb: “Im Namen der Gerechtigkeit 100 Mrd. Euro für Klimageschädigte sofort!” 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Regierungen der Industrienationen tragen mit ihrem hohen Treibhausgasausstoß massiv zur Erderwärmung bei und müssen daher umfassende finanzielle Unterstützung leisten, um weitere klimabedingte Verluste und Schäden zu verhindern beziehungsweise abzumildern. Der auf der COP27 vereinbarte Schutzschirm für Klimarisiken ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dabei ist anzuzweifeln, ob eine freiwillige Zahlungsverpflichtung in Anbetracht der ungleichen Hauptlastverteilung des Klimawandels ausreicht. Mit den am Sonntag zugesagten 170 Millionen Euro Startkapital liegt Deutschland, als eine der reichsten Industrienationen, weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Diese Zahlung kann nur als Tropfen auf den heißen Stein betrachtet werden.

 

Die unabhängige deutsche Micha-Bewegung ist eine bundesweite Bewegung und ein Netzwerk verschiedener christlicher Werke. Motiviert durch den alttestamentlichen Aufruf zur Gerechtigkeit (Micha 6,8,), setzen sie sich für Armutsbekämpfung, globale Gerechtigkeit und den Schutz der Schöpfung ein. Ihre aktuelle Informationsbroschüre sowie der Aktionsmonat für Gemeinden “Überlebenswert: Klimagerechtigkeit im Auftrag globaler Nächstenliebe” ist über ihre Homepage kostenfrei zugänglich.